Donnerstag, 28. Juli 2016

(Rezension) Maybe Someday von Colleen Hoover





Colleen Hoovers neue Achterbahn der Gefühle

Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.

 

Eben habe ich ein Mädchen geschlagen, mitten ins Gesicht.

 


"Maybe Someday" war tatsächlich mein erstes Buch der gehypten US-amerikanischen Bestsellerautorin Colleen Hoover. Da so viele weltweit von ihren Romanen schwärmen, war ich schon ganz gespannt auf ihr neuestes Werk und dementsprechend schraubte ich meine Erwartungen ziemlich hoch.
Bitte steinigt mich jetzt nicht - aber ich persönlich habe leider viel mehr von "Maybe Someday" erwartet:(

Fangen wir aber erstmal bei dem Positiven an. Die Autorin hat einen wunderbaren, einnehmenden Schreibstil, der gleichzeitig flüssig und sehr emotional ist. Die Gefühle, die in diesem Roman vermittelt wurden, kamen bei mir absolut an, auch wenn ich z.B. das Fremdgehen an sich nicht nachvollziehen konnte.

Die Charaktere wurden auch sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mich in sie meist problemlos hineinversetzten. Die Geschichte wird abwechselnd aus Ridges und Sidneys Sicht erzählt und ich mochte beide, trotz bestimmter Umstände, sehr. Vor allem Ridge ist mir als ein sehr sympathischer Protagonist ans Herz gewachsen. Mir gefiel auch die Tatsache, dass die Autorin sich für ihren Young Adult Roman mal für keinen typischen Bad Boy, sondern für einen liebenswürdigen, jungen Mann entschieden hat.
Auch die Nebencharaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und waren für meinen Geschmack alle recht unterschiedlich und facettenreich.

Die Handlung ist an sich spannend und obwohl es Momente gab, über die ich mich ab und zu mal aufgeregt habe, konnte ich das Buch zu keinem Zeitpunkt aus der Hand legen. Ich wollte immer wissen, wie die Geschichte nun weiter geht (obwohl vieles natürlich vorhersehbar war) und war vollkommen von der gefühlvollen Stimmung gefesselt, die oft sogar sehr schmerzhaft war.

Nun kommen wir aber zu meinen Kritikpunkten.
Ich weiß, ich bin selbst schuld, denn als ich mir den Klappentext durchgelesen habe, war mir klar, dass bei diesem Roman ein Seitensprung im Vordergrund steht. Obwohl zwischen Ridge und Sidney außer einem Kuss nichts weiter läuft, geht es vor allem um ihre tiefen Gefühle füreinander, die ich einfach nicht nachvollziehen wollte...konnte.
Sidney hat sich gerade erst von ihrem Freund getrennt, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat. So zieht sie kurzerhand bei Ridge, einem völlig Unbekannten, ein und prompt verliebt sie sich in ihn - und das obwohl dieser jahrelang glücklich mit seiner Freundin zusammen ist. Maggie, seine Freundin ist ein unglaublich warmer und liebenswürdiger Charakter. Sie tut alles für Ridge und die beiden lieben sich sehr. Wie kann er also so tiefgehende Zuneigung Sidney gegenüber empfinden? Ich fand es auf jeden Fall nicht in Ordnung, vor allem Maggie gegenüber, die mein vollstes Mitleid bekam.

Was ich ebenso nicht so toll fand, waren all die vielen Nachrichten, die Sidney und Ridge sich schrieben. Ich weiß, ohne könnte in diesem Fall keine richtige Unterhaltung stattfinden, aber oft hatte ich eben das Gefühl, dass sie den Lesefluss störten.

Zum Ende hin wurden zum Glück weniger Nachrichten in den Roman eingebaut und ich konnte mich noch besser auf die Geschichte konzentrieren.

 

"Maybe Someday" ist ein gefühlvoller, stellenweise wunderschöner und auch humorvoller Roman, der mich in den Bann ziehen konnte. Schade fand ich nur die Tatsache, dass es im Grunde um das Fremdgehen und Betrügen geht und damit konnte ich wirklich nichts anfangen, vor allem weil beide Protagonisten sehr anständig und reif wirkten. Außerdem stellte ich mir die Frage, wie jemand, der in einer sehr glücklichen Beziehung ist und dem es noch nie an etwas gefehlt hat, sich plötzlich in eine andere Person verlieben kann, obwohl er die Liebe seines Lebens bereits gefunden hat. Und auch bei Sidney, die vor kurzem an eigener Haut zu spüren bekam, wie ein Seitensprung sich anfühlt, konnte ich nicht nachvollziehen, wie sie sich gleich nach der Trennung von ihrem Freund in jemanden verliebt, der vergeben ist...
Deshalb kann ich einfach nicht anders, als leider nur 3 von 5 Blumen zu vergeben! Schade! Dennoch gebe ich Colleen Hoover noch eine Chance und werde bestimmt noch weitere Bücher von ihr lesen! :)
 

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