Hallo ihr süßen,
heute stelle ich euch den zweiten Band der dystopischen Reihe "Die 5. Welle" vor:
Das unendliche Meer von Rick Yancey
Achtung! Meine Rezension enthält womöglich Spoiler zum ersten Band! Falls ihr diesen noch nicht gelesen habt, könnt ihr euch erstmal meine Rezi zum ersten Teil ----hier--- ansehen!
Klappentext:
Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem mehr trauen. Cassie Sullivan hat überlebt, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Misstrauen, Verrat und Verzweiflung bestimmt wird. Und während die fünfte Welle ihren Verlauf nimmt, halten Cassie, Ben und Ringer ihre kleine Widerstandsgruppe zusammen, um gemeinsam gegen die Anderen zu kämpfen. Sie sind, was von der Menschheit übrig blieb, und sie werden sich so schnell nicht geschlagen geben. Und während Cassie immer noch hofft, dass ihr Retter Evan Walker lebt, wird der Kampf ums Überleben immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen...
Erster Satz:
Es würde keine Ernte geben.
Meine Meinung:
"Das unendliche Meer" ist der zweite Band der sehr spannenden, dystopischen Jugendreihe rund um eine außerirdische Invasion, die fast die ganze Menschheit ausgelöscht hat.
Nach dem phänomenalen Auftakt, der voller überraschender Wendungen steckte, hatte ich natürlich hohe Erwartungen an die Fortsetzung, die leider nur unzureichend erfüllt wurden.
Der erste Band endete mit einem Cliffhänger und so musste ich so bald wie möglich mit dem zweiten Teil anfangen um zu wissen, wie diese grandiose Geschichte nun weiter geht. Der zweite Band knüpft - auch wenn nicht gleich im ersten Kapitel - an die Ereignisse im Vorgänger an und so befinden wir uns zusammen mit Cassie, ihrem Bruder Sam, Ben, Teacup, Poundcake, Ringer und Dumbo auf der Flucht vor den Außerirdischen. Eine Zuflucht findet die Gruppe schließlich in einem alten Hotel, wo Cassie hofft, Evan wiederzusehen.
Um ehrlich zu sein, passiert in dem Mittelband leider nur sehr wenig. Die vielen Fragen, die ich mir noch zu Anfang gestellt und gehofft habe, diese nun beantwortet zu bekommen, wurden leider überhaupt nicht vertieft oder gar erwähnt. Es kommen lediglich neue Perspektivsichten hinzu, z.B. die von Ringer, die ich somit noch besser kennenlernen durfte. Allerdings hatte ich leider ständig das Gefühl, dass die Geschichte sich nicht weiter entwickelt und nicht vorangeht. Schade!
Erst ab der Mitte kam etwas mehr Spannung auf und auch ein neuer Charakter - Razor dazu, der immer gut für eine Überraschung war.
All die anderen uns bereits bekannten Protagonisten, haben sich ein bisschen verändert, nur eben nicht auf eine positive Art. So nervte mich Cassie, die ich im ersten Band noch so sympathisch fand, nur noch. Meiner Meinung nach, zeigte sie sich oft sehr verbissen, voreingenommen und hatte für ihre Mitmenschen so gut wie gar kein Verständnis mehr. Auch Sam, ihr kleiner Bruder hat sich in kürzester Zeit stark verändert und man suchte vergeblich nach dem süßen, 5-jährigen Jungen, der er eins war! Vor allem Cassie gegenüber, führte er sich unmöglich auf und mutierte zu einer Obernervensäge!
Bei all den Schuldgefühlen, dem Druck und der Tatsache, dass jeder einzelne von ihnen, auch die anderen Mitglieder der Gruppe, stets in Lebensgefahr schwebten, habe ich mir wirklich Mühe gegeben, ihre Situation und daraus resultierende Verhalten zu verstehen, aber es war wirklich nicht leicht! Die einzig kluge und immer logisch denkende war Ringer, die ich nach diesem 2. Band ins Herz geschlossen habe.
Der Schreibstil des Autors ist nach wie vor flüssig und direkt. Auch diesmal wurde die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die sich alle im Erzählstil voneinander stark unterschieden und das gefällt mir beim Rick Yancey sehr, denn somit haucht er jedem Charakter Leben ein. Obwohl der Autor diesmal nicht immer auf Spannung oder die Vielfalt von Ereignissen setzte, hat man gemerkt, dass er dem Leser unbedingt die Gedankengänge seiner Figuren näher bringen wollte. An sich genoss ich die Dialoge und die Fragen nach dem Sinn des Ganzen, aber ein bisschen mehr Action hätte die Geschichte auf jeden Fall runder gemacht und dringende Antworten auf bestimmte Fragen könnten endlich ein bisschen Licht in die Geschichte bringen. Ich fand es schade, dass der Autor sich leider dagegen entschieden hat und wir vermutlich erst im 3. Band endlich mehr erfahren werden!
Das Ende zeichnet sich endlich mal durch eine überraschende Wendung und Spannung aus! Deshalb freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung!
Zitat:
Und dann eröffnete hinter ihm die Letzte, der letzte Stern, diejenige, die er durch ein unendliches Meer von Weiß getragen hatte, das Einzige, was er jemals gefunden hatte, für das es sich lohnte zu sterben, das Feuer.
Und die Kugel verband sie, als sie mit dem Knochen verschmolz, verknüpfte sie wie ein Silberfaden miteinander.
Cover:
Ich bin auf jeden Fall Fan von der goldenen Aufmachung, die so wunderschön glänzt! Auch der Kontrast zwischen Schwarz und Gold gefällt mir sehr. Auf dem Bild kann man zudem "ein Meer in einem Raum" erkennen, das auf jeden Fall zum Titel und auch zum Inhalt passt, da der Begriff "Das unendliche Meer" eben ziemlich oft erwähnt wurde.
Fazit:
Leider konnte mich der 2. Band dieser Reihe nicht so ganz überzeugen! Dennoch ist dieses Buch ein lesenswerter Mittelband, der sich weniger auf Spannung und Action konzentriert, sondern eher auf Protagonisten, die wir nun besser kennenlernen dürfen.
Von mir bekommt "Das unendliche Meer" immer noch gute 4 von 5 Herzeulen und ich bin schon gespannt, was sich Rick Yancey für den nächsten Band überlegt hat!
Über den Autor:
Rick Yancey ist ein preisgekrönter Autor, der mit seiner Trilogie »Die fünfte Welle« die internationalen Bestsellerlisten stürmt. Wenn er nicht gerade schreibt, darüber nachdenkt, was er schreiben könnte, oder das Land bereist, um übers Schreiben zu reden, verbringt er seine Zeit am liebsten mit seiner Familie in seiner Heimat Florida.
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