Montag, 31. August 2015

(Rezension) Das Juwel - Die Gabe, Band 1 von Amy Ewing

 
Hallo meine liebsten Leser!
 
Heute stelle ich euch ein ganz besonderes Buch vor, das mich zutiefst schockiert und berührt hat:
 
Das Juwel - Die Gabe von Amy Ewing
 
 
 
Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 20.08.2015
Verlag: FISCHER FJB
Seiten: 445
Band: 01/03?
Genre: Dystopie
Preis: 16,99 Euro (gebundene Ausgabe)
14,99 Euro (eBook)
 
Klappentext:
Violet lebt in Armut, aber sie hat eine besondere Gabe. Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist …
 
Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.
 
Dieser überwältigende Fantasyroman entführt uns in eine Welt voller Glanz und voller Dunkelheit. Eine Welt, in der eine Gabe ein Fluch sein kann.
 
Erster Satz:
Heute ist mein letzter Tag als Violet Lasting.
 
Eigene Inhaltsangabe:
Bei der wunderschönen aber sehr armen Violet Lasting wird mit gerade nur 12 Jahren festgestellt, dass sie eine besondere Gabe besitzt, die ihr erlaubt, alles um sich herum zu verändern oder wachsen zu lassen. So wird sie in ihrem jungen Alter ihrer Familie entrissen und in einer Verwahranstalt untergebracht, in der sie lernt, ihre Gabe besser zu kontrollieren und einzusetzen. Dort freundet sie sich mit Raven an und gemeinsam überstehen sie die traurige Zeit, in der sie von ihren Familien getrennt leben müssen. Als Violet 16 Jahre alt ist, wird sie zusammen mit Raven und anderen Mädchen von der Verwahranstalt bei einer Auktion an den reichen Adel weiterverkauft. Im Juwel angekommen, dem Stadtzentrum, in dem die Herzoge und Adelige leben, werden Violet und die anderen Mädchen als Sklaven oder sogar als "Haustiere" behandelt, obwohl sie in prunkvollen Palästen leben. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, schnellstmöglich eine Leihmutter zu werden, da die adeligen Damen keine Kinder bekommen dürfen. Doch was von den Mädchen, die nur mit ihrer Nummer oder als Surrogat angesprochen werden, abverlangt wird um schwanger zu werden, übersteigt die Vorstellungskraft. Zudem befindet sich Violet mitten in einem Intrigenkomplott und muss um ihr Leben fürchten. Als sie sich im Juwel verliebt, riskiert sie nicht nur ihr Leben....
 
Meine Meinung:
Dieses Buch hat sich als etwas ganz anderes entpuppt als ich es erwartet habe. Aber das ist nicht unbedingt negativ! Schon vor Monaten, bevor das Buch erschienen ist, habe ich dieses wunderschöne Cover entdeckt, das mich an meine Lieblingsreihe "Selection" erinnert. Ich habe erwartet, dass "Das Juwel" eine leichte Lektüre für zwischendurch ist, die sich in einer dystopischen Welt der Reichen und Adeligen abspielt. Der zweite Teil stimmt schon mal, aber der Roman ist alles andere als locker und leicht... Die Geschichte ist sehr schockierend, traurig, tiefgründig und bewegend.
 
Die Protagonistin Violet, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, war mir von Anfang an sympathisch. Sie kommt aus dem Sumpf, einem Stadtteil der Armen, aber aus einer sehr liebevollen Familie. Dass sie die Gabe besitzt, ist ein Fluch und ich habe sehr mit ihr mitgelitten, dass sie deshalb von ihrer Familie getrennt werden musste. Überhaupt muss man bei dem Roman ein paar Tränen an bestimmten Stellen vergießen, denn mit der Verwahranstalt, zu der Violet mit 12 kam, ist das eigentliche Elend nicht vorbei. Erst das Leben im Juwel ist im wahrsten Sinne des Wortes ein einziger Albtraum. Unsere Protagonistin hat es mit vielen Intrigen, Mord und Misshandlungen zu kämpfen und als sie sich unerwartet verliebt, hat ihre Chance keine Hoffnung auf eine Zukunft. Schlimmer noch, Violet riskiert dabei nicht nur ihr Leben oder das ihres Geliebten...
Obwohl sie oft handelte, ohne zu überlegen, ist Violet ein sehr lieber Mensch, der in erster Linie an andere denkt.
 
Die anderen Charaktere fand ich auch sehr gut ausgearbeitet, aber ich möchte auf sie nicht weiter eingehen, damit ich nicht zu viel verrate, von wem Violet auf der Auktion ersteigert wurde etc.
 
Die Handlung ist sehr gut durchdacht und die Autorin enthüllt erst nach und nach die vielen Geheimnisse.
Die Idee mit den Surrogaten, Mädchen, die dazu gezwungen werden Leihmutter zu werden, war mir relativ neu. Auch die dystopische Welt, die die Autorin erschaffen hat, kommt sehr authentisch und überzeugend rüber. Anfangs hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten damit, all die Adeligen und ihre Häuser zu unterscheiden. Es gibt nämlich vier, die die Hauptrolle in dem Roman spielen: Das Haus vom See, Das Haus von der Rose, Das Haus vom Stein und Das Haus von der Waage. Zudem noch natürlich das Fürstenpalast, in dem die Fürstin mit dem Fürst leben. Aber das Gute an dem Roman ist, dass es ein wunderschönes Glossar mit Bildern enthält, das alle Infos zu den jeweiligen Häusern im Juwel preisgibt, sowie zu den Charakteren oder den Stadtteilen um das Juwel herum (z.B. Soutgate - hier befindet sich die Verwahranstalt der Surrogate etc.).
 
Der Roman ist wie ich schon sagte, sehr schockierend. Ich war bestürzt, wie die Adeligen mit ihren Surrogaten umgehen und sie wahrlich als "Haustiere" behandeln. Viele Stellen sind auch sehr brutal und haben mir in der Seele weh getan.
 
Das Ende enthält eine überraschende Wendung und einen sehr, sehr fiesen Cliffhanger. Ich wünsche mir im Moment nichts sehnlicher als sofort mit dem zweiten Band anfangen zu dürfen, aber leider erscheint der erst nächstes Jahr! Obwohl mich das ziemlich ärgert, bereue ich es nicht, den Roman schon jetzt gelesen zu haben, denn ich werde die Handlung mit Sicherheit nicht vergessen bis die Fortsetzung auch bei uns auf Deutsch erschienen ist. Dafür ist mir der erste Band doch viel zu sehr unter die Haut gegangen und hat mich zum Nachdenken gebracht...
 
Zitat:
Sie sprechen über uns, als wären wir ein Haustier oder ein wertvolles Rennpferd. Als würden wir nicht zuhören. Als wären wir gar nicht da.
 
Cover:
Obwohl das Cover wunderschön ist, fand ich anfangs, dass es sehr irreführend ist. Zu sehen ist ein hübsches Mädchen, Violet in einem prunkvollen glänzenden Kleid. Auf den ersten Blick vermittelt dieses Bild eine schöne, königliche Geschichte, die doch letztendlich nicht zu der Brutalität und Grausamkeit passt, von denen der Inhalt handelt. Auf den zweiten Blick jedoch und beim genauen Hinsehen, sehe ich das Mädchen Violet mit anderen Augen. Obwohl sie ein wunderschönes Kleid anhat, sieht sie sehr traurig und gebrochen aus. Auch ihr Kleid verwandelt sich in ein Juwel, in dem sie letztendlich gefangen ist. Wenn man das so betrachtet, ist das Cover auf jeden Fall passend und keineswegs irrenführend.  
 
Fazit:
Der Auftakt dieser Trilogie /Reihe hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Ich fand das Buch von Anfang bis zum Schluss fesselnd und konnte es unmöglich aus der Hand legen. Die Handlung ist sehr spannend, die Wendungen überraschend. Die Charaktere fand ich toll ausgearbeitet und facettenreich. Auch die Idee der Autorin, war für mich neu und etwas womit ich sicher nicht gerechnet hätte. Deshalb vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen und kann es kaum abwarten bis der zweite Band erscheint.
 
 
Über die Autorin:
 
Amy Ewing ist in einer Kleinstadt in der Nähe von Boston aufgewachsen und hat in New York Kreatives Schreiben studiert. Die Autorin wohnt im New Yorker Stadtteil Harlem und verbringt ihre Zeit mit Schreiben, Käse essen und gelegentlichem Schauen von "Vampire Diaries"-Folgen.

2 Kommentare:

  1. Hey
    Schön, dass dir das Buch so gut gefallen hat. Ich habe bisher eigentlich nur positive Bewertungen gefunden und bin selbst schon ganz gespannt auf das Buch.
    Mich hat es Anfangs abgeschreckt, da es hieß es wäre so wie Selection. Aber dann wurde gesagt nein es ist nicht so... 'Selection' ist war ganz nett, aber mittlerweile nervt es mich. :D

    Liebe Grüße,
    Lena

    AntwortenLöschen
  2. Ah, gerade gesehen, du hast es auch schon rezensiert - mir ging es mit dem Buch genau wie dir :)
    Das Einzige, was mich daran nicht überzeugt hat, war die Liebesgeschichte...

    AntwortenLöschen