Donnerstag, 27. August 2015

(Rezension) So kalt wie Eis, so klar wie Glas von Oliver Schlick

 
 
Hallo meine Lieben!
 
Heute stelle ich euch Frau Holle vor, wie ihr sie bestimmt noch gar nicht kennt!
 

 
Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 19.08.2015
Verlag: Ueberreuter Verlag
Seiten: 384
Genre: Urban-Fantasy
Band: Einzelband 
Preis: 16,95 Euro (gebundene Ausgabe)
13,99 Euro (eBook)
 
Klappentext:
Die achtzehnjährige Cora kommt nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter nach Rockenfeld, wo ihr Großvater Jacob Dorneyser lebt. In dem Dorf werden nach alter Handwerkskunst Schneekugeln hergestellt, eine Tradition, die Coras Urahn Ende des 16. Jahrhunderts begründete. Der Legende nach soll ihm vom Teufel höchstpersönlich die erste Kugel geschenkt worden sein. Fasziniert von der Kunst, kleine Welten unter Glas zu schaffen, bittet Cora ihren Großvater darum, sie auszubilden. Doch schon nach kürzester Zeit geschehen die seltsamsten Dinge. Da ist zum einen der gutaussehende, geheimnisumwitterte Niklas mit den stechend blauen Augen, zu dem sich Cora unwillkürlich hingezogen fühlt und dessen Besuche bei Jacob sie niemandem gegenüber erwähnen soll. Nachts beobachtet Cora Lichter im Wald und Schneeflocken fügen sich wie von Geisterhand vor ihren Augen zu warnenden Worten zusammen. In Cora wächst die Überzeugung, dass an der alten Legende ein Fünkchen Wahrheit haften muss. Was hat es mit der rätselhaften, ersten je geschaffenen Schneekugel auf sich?
 
Erster Satz:
Es ist einer dieser Morgen im späten Oktober, die aussehen, als hätte sie sich jemand ausgedacht.
 
Eigene Inhaltsangabe:
Cora ist gerade 18 Jahre alt, als ihre geliebte Mutter bei einem schrecklichen Unfall ums Leben kommt. Zunächst ist es noch ungewiss wo sie ab nun wohnen soll, doch überraschender Weise taucht plötzlich ihr Großvater auf, der berühmte Schneekugelmacher Jacob Dorneyser, von dem sie nichts wusste. Er überredet Cora mit ihm nach Rockenfeld zu gehen um dort einen Neuanfang zu starten. Die Protagonistin lebt sich sogar schnell ein und freundet sich mit einem Jungen, Moritz an, der sie bei allem unterstützt und hinter ihr steht.
Cora findet auch Gefallen an Jacobs Schneekugeln und lässt sich von ihm zur Kugelmacherin ausbilden. Doch schon bald merkt sie, dass die Kunst, die sie nun ausübt, keine gewöhnliche ist, sondern dass viel mehr dahinter steckt. Der Legende nach soll der Teufel höchstpersönlich dem Urahn Dorneyser, der im 16.Jahrhundert lebte, eine magische Schneekugel übergeben haben. Cora ist schockiert als sie erfährt, dass das alles nicht nur eine erfundene Geschichte ist...Jetzt muss sie nur herausfinden, was es auf sich hat mit den seltsamen, funkenden Lichtern im Wald, Schneeflocken die warnende Worte bilden und dem geheimnisvollen Niklas, zu dem sich das Mädchen hingezogen fühlt... Doch die Wahrheit ist tödlich und Cora begibt sich schon bald in Lebensgefahr!
  
Meine Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen habe, stand es für mich sofort fest, dass ich mir dieses Buch unbedingt holen muss!
Der Roman ist eine moderne Märchenadaption von Frau Holle und zudem glänzt er mit facettenreichen und starken Charakteren und einer interessanten und sehr schönen Grundidee. Das hört sich auf jeden Fall toll an, aber so richtig begeistert war ich dann doch letztendlich leider nicht!

Fangen wir zuerst bei der Protagonistin Cora an. Sie ist ein junges Mädchen, das ziemlich mutig ist, auch wenn sie manchmal etwas unvorsichtig ist und ohne nachzudenken handelt. Ich habe sie sogar sehr gemocht, aber ohne sie besonders ins Herz zu schließen.
Niklas ist ein Charakter, den in dieser Geschichte viele Geheimnisse umgeben. Obwohl er oft etwas arrogant und kühl rüberkommt, fand ich ihn auf jeden Fall sehr sympathisch.
Moritz, den besten Freund von Cora mochte ich auch auf Anhieb. Er ist einfach ein perfekter Freund, immer hilfsbereit und aufmerksam.
Elsa, eine ältere Dame, die mit Jacob befreundet ist, war für mich der unterhaltsamste Charakter in diesem Roman. Ihr loses Mundwerk brachte mich ständig zum Schmunzeln und ich denke ohne sie wäre die Geschichte halb so spannend und witzig geworden:)

Die Handlung an sich fand ich entweder sehr spannend oder leider aber ziemlich lahm...Nach einem wichtigen Ereignis oder einer Geheimnisenthüllung war ich immer sehr darauf gespannt, wie es nun weiter geht, aber da kamen nur unzählige Seiten, die mich überhaupt nicht für sich einnehmen konnten. Das fand ich sehr schade und hätte mir gewünscht, dass der Autor es schafft die Spannung irgendwie öfter aufrechterhalten zu können.

Der Schreibstil an sich ist sehr angenehm zu Lesen, flüssig und locker. Die vielen Beschreibungen fand ich toll und mir kam es gleich vor, als ob ich schon seit langer Zeit in Rockenfeld leben und die Stadt bestens kennen würde.

Das Ende kam für mich nicht wirklich überraschend. Ich fand auch, dass einiges leider sehr vorhersehbar war.
Für mich war der Abschluss der Geschichte viel zu schnell beendet, da hätte ich mir einfach noch vieles mehr gewünscht und erwartet, weil der Roman sich sonst ziemlich unnötig oft in die Länge zog.
 
Zitat:
Ich schließe die Augen, zähle bis drei und öffne sie wieder. Die Lichter sind immer noch da! Das ist kein Traum.
Als ich mich vorsichtig im Bett aufrichte, fliegen die Lichter plötzlich davon - und augenblicklich weicht auch die Kälte aus dem Zimmer. Ich mache einen Satz zum Fenster, spähe in die Nacht hinaus und sehe gerade noch, wie ein blaues Schimmern hinter der Hausecke verschwindet.
Wenn das keine Sinnestäuschung ist - was ist es dann?
 
Cover:
Das Cover finde ich wunderschön winterlich. In der Mitte sehen wir eine Kugel, die von Schneeflocken umgeben ist. Ich finde, dass das Bild perfekt den Inhalt des Romans widerspiegelt, denn es handelt sich schließlich in erster Linie um die geheimnisvollen Schneekugeln!
 
Fazit:
Ich finde, dass das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung wert ist. Es ist eine wunderschöne Geschichte, die Märchendetails enthält sowie eine tolle Grundidee. Die Charaktere sind sehr authentisch und sympathisch. Ich fand auch die Anti-Helden ziemlich interessant und unterhaltsam.
Was mich leider nicht packen konnte, war die Liebesgeschichte, die sich mit der Zeit entwickelte... Sie hatte mich leider nicht erreicht. Vielleicht lag das aber auch an all den unnötigen Längen, die das Buch aufweist und es mir einfach unmöglich machten, es in einem Zug zu lesen. Ich habe deshalb den Roman oft beiseite geschoben, mich anderen Büchern gewidmet oder habe ich die Seiten von "So kalt wie Schnee, so klar wie Glas" einfach umgeblättert ohne sie wirklich zu lesen.
Der nächste Nachteil in meinen Augen war das Ende, das einfach viel zu schnell kam. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor den Abschluss etwas mehr ausbaut und die vielen langweiligen Stellen in dem Buch am besten etwas abkürzt.
Es tut mir jetzt weh, das Buch so schlecht zu bewerten, denn einerseits fand ich vieles wunderschön darin aber vieles dann doch leider nicht und war letztendlich enttäuscht darüber.
Ich finde, dass der Roman eine schöne winterliche Lektüre ist, die einen an magische und geheime Orten mitnimmt. Aber weil es einige Schwächen aufweist, vergebe ich heute leider nur 3 von 5 möglichen Sternen!


 
Über den Autor:
 
Oliver SchlickOliver Schlick wurde 1964 in Neuwied/Rhein geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Sozialarbeit an der FH Düsseldorf. Er lebt in Düsseldorf und wenn er gerade mal nicht schreibt, verbringt er seine Zeit mit dem Sammeln von Schneekugeln und Blechspielzeug, sowie dem exzessiven Hören von "The Cure".
 
 
 
 


1 Kommentar:

  1. Mir hat das Buch leider nicht überzeugen können, hab mittendrin abgebrochen zu lesen.
    Lg Mersi
    http://rotaliedbooks.blogspot.de/

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