Sonntag, 27. März 2016

(Rezension) Die 5. Welle von Rick Yancey

 
 
Hallo meine lieben,
 
heute stelle ich euch den ersten Band der dystopischen Jugend -Science-Fiction- Reihe vor:
 
Die 5. Welle von Rick Yancey
 
Klappentext:
Die erste Welle brachte Dunkelheit. Die zweite Zerstörung. Die dritte ein tödliches Virus. nach der vierten Welle gibt es nur noch eine Regel fürs Überleben: Traue niemandem! Das hat auch Cassie lernen müssen, denn seit der Ankunft der Anderen hat sie fast alles verloren: Ihre Freunde und ihre Familie sind tot, ihren kleinen Bruder haben sie mitgenommen. Das Wenige, was sie noch besitzt, passt in einen Rucksack. Und dann begegnet sie Evan Walker. Er rettet sie, nachdem sie auf der Flucht vor den Anderen angeschossen wurde. Eigentlich weiß sie, dass sie ihm nicht vertrauen sollte. Doch sie geht das Risiko ein und findet schon bald heraus, welche Grausamkeit die fünfte Welle für sie bereithält ...
 
Erster Satz:
Es wird kein Erwachen geben.
 
Meine Meinung:
Der erste Band dieser dystopischen Science - Fiction- Reihe lag bereits seit einer Weile auf meinem SuB und wäre ich nicht vor kurzem auf die wahnsinnig gelungene Buchverfilmung aufmerksam geworden, hätte es wahrscheinlich noch ziemlich lange gedauert, bis ich den Roman lese. Wobei ich sagen muss, dass mich der Klappentext auf jeden Fall schon damals neugierig gemacht hat, aber es gab nun mal viele andere Bücher, die ich zuerst lesen wollte.
Bevor ich mir den Kinofilm "Die 5. Welle" angesehen habe, wollte ich das Buch eigentlich zuerst lesen. Jedoch kam es dann doch ganz anders und nach dem tollen und ergreifenden Film hatte ich schnell das Interesse an dem Roman verloren, da ich die vielen erschütternden Ereignisse immer noch vor Augen hatte und mich noch an alles sehr gut erinnern konnte. Dennoch habe ich mich bemüht, durchzuhalten und das Buch zu Ende zu lesen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es im zweiten Band weiter geht und darauf freue ich mich gerade riesig!
 
Die Handlung im Buch ist genauso spannend wie im Film. Natürlich ist der Roman viel detaillierter und man erfährt mehr über die Vergangenheit der einzelnen Charaktere, aber im Grunde hat sich der Kinofilm erstaunlich gut an die Vorlage gehalten!
 
Die Geschichte wird abwechselnd aus Cassies und Bens Sicht erzählt, aber es gibt auch einige Kapitel, in denen Evan zu Wort kommt, wobei seine Sicht immer aus der Autor-Erzähler-Perspektive in der 3. Person dargestellt wird. Somit lernen wir die wichtigsten Protagonisten näher kennen und durch die Abwechslung wird zudem eine Spannung aufgebaut, denn nahezu jedes Kapitel wird mit einem spannenden Ereignis beendet.
 
Die Charaktere fand ich allesamt sehr gut ausgearbeitet, vor allem natürlich die Hauptfiguren in der Geschichte.
Cassie, die eig. einen ungewöhnlichen Namen Cassiopeia trägt, ist ein 16-jähriges, eher unscheinbares Mädchen, welches unsterblich in Ben, dem Football - Star der Highschool verliebt ist. Als auf dem Himmel das Mutterschiff der Anderen - Außerirdischen- erscheint und die Welt von furchtbaren Katastrophen überrollt wird, muss Cassie lernen, stark zu sein, im Notfalls sogar Menschen zu töten um am Leben zu bleiben. Ihr oberflächliches Ich rückt immer weiter in die Ferne und aus Cassie wird eine mutige Protagonistin, die für ihre Liebsten alles opfert und eine, die bis zum Ende kämpft. Obwohl Cassie der Meinung ist, dass ihr früheres Ich, vor 6 Monaten, als die 1. Welle kam, mit den anderen Opfern getötet wurde und sie nun eine ganz andere ist - ein Mädchen, das stark und unbeugsam ist, plagen sie dennoch sehr oft Selbstzweifel und sie zeigt auch Schwäche.
 
Ben, der gutaussehende Junge mit dem einnehmenden Lächeln, für das viele Mädchen an seiner Schule alles tun würden, sogar damals Cassie, erkrankt während der 3. Welle an einem Virus, das fast alle übriggeblieben Menschen, die die vorherigen Wellen überstanden haben, tötet. Ben jedoch, wird gesund und kämpft nun mit anderen Jugendlichen gegen den Feind - den unsichtbaren, den unbesiegbaren.
 
Der geheimnisvolle Farmerjunge Evan ist wie Cassie und Ben, sympathisch und tiefgründig. Er gefiel mir von allen Charakteren sogar am besten. Er kann nämlich gütig sein, weich gegenüber Menschen, die er liebt, aber auch hart und gewalttätig, wenn er es muss.
 
Die Geschichte, die der Autor Rick Yancey sich für seinen Roman "Die 5. Welle" ausgedacht hat, könnte nicht furchteinflößender sein, dennoch fand ich die Vorstellung, dass die Menschheit durch die Hand der Anderen ausgelöscht werden kann, sehr realitätsnah. Was nicht unbedingt heißen muss, dass ich an Ufos oder andere Universen, in denen Leben möglich ist, glaube, aber die Art wie der Autor es dargestellt hat, war in keiner Weise abwegig, sondern sehr glaubwürdig.
Das einzige, das wir in dem ersten Band erfahren, ist jedoch, dass es auf einem anderen Planeten, irgendwo im Universum eine Spezi gibt, deren Leben dort bedroht wird und ihre einzige Chance darin besteht, unseren Planeten einzunehmen. Leider fand ich, dass Rick Yancey uns damit sehr wenige Informationen geliefert hat, denn ich würde unheimlich gern mehr über diesen anderen Planeten erfahren, über deren Bewohner und warum sie fliehen müssen. Auch würde ich gerne wissen, wie sie denn aussehen, denn sie scheinen nur ein körperloses Bewusstsein zu haben. Da es sich aber um den 1. Band handelt, denke/hoffe ich aber, dass der Autor uns in seinen weiteren Bänden die Antworten auf die vielen Fragen gibt.
 
Der Schreibstil ist flüssig, locker und relativ einfach. Das liegt aber an der Tatsache, dass die Geschichte aus der Sicht von Jugendlichen erzählt wird, die mit keinen spektakulären und wissenschaftlichen Begriffen um sich werfen. Das fand ich auch gut so, denn ihre Ausdrucksweise macht den Jugendroman absolut authentisch.
 
Das Ende ist wie die gesamte Geschichte unglaublich spannend und voller unerwarteter Wendungen und ich freue mich schon auf den 2. Band, der bereits erschienen ist und den ich zum Glück in meinem Regal stehen habe! :)
 
Zitat:
Die Erste Welle war binnen Sekunden wieder vorbei.
Die Zweite Welle dauerte etwas länger an. Ungefähr einen Tag.
Die Dritte Welle? Sie dauerte noch etwas länger: zwölf Wochen. Zwölf Wochen, um Dads Schätzung zufolge siebenundneunzig Prozent derer von uns zu töten, die das Pech gehabt hatten, die ersten beiden Wellen überlebt zu haben.
Siebenundneunzig Prozent von vier Milliarden? Rechnen Sie es sich selbst aus.
 
Cover:
Das Cover gefällt mir ziemlich gut, vor allem der Kontrast zwischen dem funkelnden Gold und Schwarz.
 
Fazit:
Ein absolut gelungener Auftakt des neuen dystopischen Jugend-Science Fiction-Romans. Obwohl ich vor kurzem den Film gesehen habe, der sich mir stark eingeprägt hat, konnte mich das Buch dennoch fesseln, obwohl es nur selten von dem Kinofilm abweicht.
Das Zukunftsszenario ist erschreckend und brutal, dennoch realitätsnah. Ich konnte mir die gesamte Geschichte vor die Augen führen, habe mit den sympathischen Protagonisten, die alle auf die eine oder andere Art eine Wandlung vollzogen haben, mitgefiebert. Das einzige, das ich zu bemängeln habe, sind die fehlenden Hintergrundinformationen, aber da ich denke, dass der Autor uns die entscheidenden Antworten auf unsere Fragen in seinem nächsten Band liefert, gibt es von mir deshalb keinen Punktabzug und ich vergebe die volle Punktzahl - nämlich 5 von 5 möglichen Sternen!
 
 
Über den Autor:
 
Rick Yancey ist ein preisgekrönter Autor, der mit seiner Trilogie »Die fünfte Welle« die internationalen Bestsellerlisten stürmt. Wenn er nicht gerade schreibt, darüber nachdenkt, was er schreiben könnte, oder das Land bereist, um übers Schreiben zu reden, verbringt er seine Zeit am liebsten mit seiner Familie in seiner Heimat Florida.

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