Hallo ihr lieben,
heute stelle ich euch einen Jugendthriller vor, der zwar sehr vielversprechend klingt, mich jedoch im Endeffekt leider nicht überzeugen konnte:
The Perfect von Patricia Schröder
Klappentext:
Adam C. Oulay sucht DICH! 'Teile deine Kreativität, dein Trendgefühl und deinen Geschäftssinn mit mir – und vielleicht sogar noch mehr … BEWIRB DICH JETZT!' Wie weit würdest du für deinen Erfolg gehen? Wärest du bereit, ALLES zu tun, um dieses Casting zu gewinnen? Auch wenn du niemandem trauen kannst, außer deiner besten Freundin? Selbst dann, wenn euer beider Leben in Gefahr wäre? Es könnte DIE Chance sein – für eine von euch. Oder aber der Weg in die Hölle …
Erster Satz:
Es ist dunkel.
Meine Meinung:
Die Protagonistin Jazz, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, hat vor, demnächst nach Australien zu reisen um dort ein Auslandsjahr zu absolvieren. Dennoch wird sie von ihrer besten Freundin Leena dazu überredet, erst einmal an einem Mode-Casting teilzunehmen, bei dem sogar beide Mädchen in die nächste Runde weiterkommen. Zusammen unter einem Dach mit anderen Teilnehmerinnen, die alles daran setzten, die Partnerin des geheimnisvollen Adam C. Oulay zu werden, kommt es schon bald zu Intrigen und Missgunst. Dabei ist das noch lange nicht alles, womit Jazz und Leena rechnen müssen. Sie merken bald, dass es sich bei dem Wettbewerb um etwas ganz anderes handelt...nämliches um ein perfides Spiel um Leben und den Tod!
Ich glaube, ich bin nicht die einzige, die sich von dem Buch auf jeden Fall mehr erwartet hat. Das Cover ist ein toller Eyecatcher, der einem sofort in das Blickfeld springt und bei dem man nicht ohne weiteres vorbeigehen kann. Der Klappentext klingt ebenso spannend und geheimnisvoll, sodass z.B. bei mir alle Alarmglocken schrillen und schreien: Stopp, nimm mich mit! Lese mich!!!
Und dann...dann kommt eben die große Enttäuschung! Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon lange nicht mehr, ein so monotones und langweiliges Buch gelesen habe:(
Die Idee, die die Autorin für ihren neuen Roman hatte, war absolut grandios, nur wurde sie anscheinend falsch umgesetzt. Das Potenzial wurde leider nur minimal genutzt und die Handlung plätschert auf Dauer vor sich hin, ohne dass überhaupt etwas nennenswertes passiert. Fast in der gesamten Geschichte geht es nur um die Modeschau, die Vorbereitungen, die Suche nach den perfekten Stoffen dafür etc. Anfangs gefiel es mir tatsächlich, in die Welt der Reichen einzutauchen und hinter die Kulissen zu blicken, doch mit der Zeit wurde einfach alles wiederholt und das wirklich in der GESAMTEN Handlung des Buches.
Das einzige, was die Geschichte interessant machte, war die Frage, wer hinter dem geheimnisvollen und erfolgreichen Geschäftsführer Adam C. Oulay steckt. Ich weiß nicht, wie es den anderen Lesern dabei ergangen ist, aber mir war schon von Anfang an klar, wer dieser Adam ist! Und als die große Enthüllung kam, konnte ich nur mit den Augen rollen und meinen Kopf schütteln. Es war so vorhersehbar!
Über die Charaktere bei "The Perfect" kann ich eig. auch nicht wirklich etwas gutes sagen. Wobei ich noch fand, dass manche Nebenfiguren mir sogar authentischer und lebendiger vorkamen als die Hauptprotagonistin Jazz selbst. Sie war in meinen Augen viel zu blass, nicht facettenreich genug und das sogar obwohl die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wurde. Dabei hätte man doch eig. die Chance gehabt, sie dabei besser kennenzulernen.
Die Autorin konnte Jazz einfach nicht annährend greifbar und real für mich machen!
Den Schreibstil fand ich locker und leicht. Die Beschreibungen waren detailliert, ohne das man sich von ihnen überfordert und gelangweilt fühlte. Dass die Langeweile ziemlich bald dennoch eintrat, lag einzig und allein an der monotonen Handlung. Die Abwechslung boten allerdings ein paar Ideen, die ich erfrischend fand und die mein Interesse geweckt haben, nämlich z.B. die gutgebauten Kerle, die beim Adam C. Oulay beschäftigt waren und dafür sorgten, dass es den Teilnehmerinnen an nichts fehlte oder sie übermittelten ihnen weitere Regeln, an die sich die Mädchen halten sollten. Das Besondere an ihnen waren ihre Namen, denn diese wurden nie genannt. Stattdessen hat man sie allesamt nur nach den Tasten der Tastatur gerufen, wie z.B. F2, F1 oder F5. Auch trugen sie ständig Masken und wirkten somit um vieles geheimnisvoller.
Zitat:
"Seid ihr fertig?", fragte sie.
"Ja, sind wir", erwiderte ich, während ich mich gerade aufrichtete, ihr fest in die Augen sah und mich fragte, wie lange sie wohl schon in der Tür gestanden hatte.
Cover:
Das Cover finde ich sehr gelungen und es passt wirklich perfekt zum Titel und der Handlung des Buches. Zudem sieht das hier abgebildete Gesicht des hübschen Mädchen, Jazz sehr ähnlich.
Fazit:
The Perfect von Patricia Schröder enthält eindeutig zu viele langatmige Stellen, die sich monoton und dauerhaft in die Länge ziehen. Die Protagonistin ist zudem viel zu blass und nicht ausreichend ausgearbeitet worden. Auch die große Enthüllung zum Schluss trägt zu keinem "Aha"-Effekt und konnte mich in keiner Weise überraschen, da ich diesen Ausgang bereits zu Anfang vermutet habe. Die anderen Wendungen fand ich jedoch soweit in Ordnung, und es gab sogar eine Sache, die ich so nicht vorhersehbar fand.
Ich vergebe für "The Perfect" 3 von 5 möglichen Sternen, da mich die Geschichte leider nicht genug mitreißen und fesseln konnte und ich der Ansicht bin, dass zu viel Potenzial verschwendet wurde. Das Buch ist an sich aber ganz ok, man kann es ein Mal lesen, sollte aber von vornherein keine großen Erwartungen an die Geschichte legen, dann wird man nicht so wie ich, enttäuscht!
Über die Autorin:
Patricia Schröder hat sich gleich zwei ihrer Träume erfüllt. Sie lebt auf dem Land, genauer in einem alten Haus auf einer friesischen Warft mit Blick auf den Westerhever Leuchtturm. Und sie ist "eine richtige Autorin" geworden. Schröder, geboren 1960 in der Wesermarsch und aufgewachsen in Düsseldorf, schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, in denen es nicht nur um softe Themen geht. Mit dem Schreiben versetzt sie sich zurück in ihre eigene Jugend. Schröder hatte zunächst Textildesign studiert und eine Zeitlang in diesem Beruf gearbeitet, bevor sie - nach der Geburt ihrer beiden Kinder - mit dem Schreiben begann. Ihr erster Jugendroman erschien dann 1998. Etliche ihrer Bücher wurden in andere Sprachen - so z. B. ins Litauische, Tschechische und Serbische - übersetzt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen