Mittwoch, 17. Juni 2015

(Rezension) Bannwald, Band 1 von Julie Heiland

 
Hallo Ihr Lieben!
 
Heute stelle ich euch ein Buch vor, das momentan stark gehypt wird:
 
Bannwald von Julie Heiland
 
 
Buchdetails:
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 21.05.2015
Aktuelle Ausgabe: 21.05.2015
Verlag: FISCHER FJB
Seiten: 334
Band: 01/ 02?
Genre: Jugendbuch, Fantasy
Preis: 16,99 Euro (Gebundene Ausgabe)
14,99 Euro (eBook)
 
Klappentext:
Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen Tauren. Als die 17-jährige Robin auf den jungen Tauren Emilian trifft, ist sie sich sicher, dass er sie töten wird. Doch Robin gelingt es zu fliehen – scheinbar. Erst später wird ihr bewusst: er hat sie laufen lassen. Warum? Als Robin dann ein Reh mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken tötet, ist sie zutiefst erschüttert. Was ist mit ihr? Robin trägt ein Geheimnis in sich, und es gibt nur einen, der davon weiß – ihr größter Feind.
 
Erster Satz:
Ich hasse den Wald.
 
 
Inhalt:
Die 17-jährige Protagonistin Robin gehört zu dem von Tauren unterdrückten Stamm, den Leonen.
Sie, die Guten, leben im Einklang mit der Natur und praktizieren weiße Magie mit der sie vieles erschaffen und zu neuem Leben erblühen lassen können. Ihre schlimmsten Feinde, die Tauren, dagegen können mit einem einzigen Blick töten. Sie lassen das friedfertige Volk der Leonen für sich arbeiten und bei dem kleinsten Vergehen verstummeln oder gar bringen sie sie gnadenlos um. Die mutige Robin hasst ihre Feinde aus ganzem Herzen und als sie plötzlich entdeckt, dass sie über ebensolche Kräfte wie ie verfügt und mit reiner Gedankenkraft töten kann, ist sie zutiefst erschüttert... Und ausgerechnet ihr schlimmster Feind weiß darüber Bescheid!
 
Meine Meinung:
Auf dieses Buch bin ich schon öfter gestoßen und habe es bei vielen Bloggern entdeckt. Da mich das mystische Cover sowie der Klappentext sehr neugierig gemacht haben, musste dieser Roman mit den anderen Büchern, die ich mir bestellen wollte, mit in den Amazon- Warenkorb. Und im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mir das Buch gekauft habe, weil es mir doch einpaar schöne Lesestunden beschert hat, obwohl es ziemlich viele Schwächen hat.
So muss ich als erstes sagen, dass ich mit der Protagonistin Robin nicht wirklich warm geworden bin. Sie ist zwar eine starke und mutige Heldin, aber ihre Handlung fand ich oft etwas widersprüchlich, denn die hat nicht zu ihrem furchtlosen Charakter gepasst. Auf der anderen Seite gab es Momente, in denen sie mir sympathisch vorkam, auch wenn nicht unbedingt greifbar. Ein bisschen hat mich Robin an Katniss ("Die Tribute von Panem") erinnert, auch wenn die erste bei Bannwald deutlich oberflächlicher dargestellt wurde. Robin ist nämlich etwas grob, sie ist kein typisches Mädchen, interessiert sich nicht für Kleidung oder Schminke. Dafür kann sie aber gut jagen und ihre Familie beschützen. Obwohl das beim letzteren nicht immer der Fall war und es gab einen Moment, in dem sie mich sehr enttäuscht hat.
Mit Emilian bin ich irgendwie schon  mal gar nicht warm geworden. Er ist ein gutaussehender Bad Boy und gehört zu den Bösen - den Tauren, die die natürlichen Feinde der Leonen sind. Er hat schon oft getötet, vor allem Menschen aus dem Stamm, zu dem seine Liebe gehört - Robin. Wann er sich aber in sie verliebt haben soll, ist mir so ziemlich schleierhaft, sowie auch die ganze Liebesgeschichte, die mich nicht berührt und erreicht hat.
Dass er sich plötzlich geändert haben soll, und auf einmal zu den Guten gehören will, fand ich übrigens auch nicht sehr überzeugend.
Ein Charakter, der mir dagegen ganz gut gefallen hat, war Laurin - ein nicht besonders mutiger Junge und bester Freund von Robin, der in sie hoffnungslos verliebt ist. Ich fand es schön, wie er immer zu Robin gestanden ist und dass er ihr oft seine Meinung gesagt hat, obwohl ihn das im schlechten Licht erscheinen ließ. Er war für mich eindeutig der menschlichste Charakter in diesem Buch, da er Ecken und Kanten hatte, im Gegensatz zu den fast perfekten und unerreichbaren Helden Robin und Emilian.
Die anderen Nebenfiguren fand ich ganz ok und manche waren mir sogar sympathischer als die
Hauptprotagonisten selbst.
 
Wie ihr seht, sind die Charaktere nicht wirklich außergewöhnlich und sie besitzen keinen Widererkennungswert, denn solche Personen könnten jetzt aus jedem belieben Buch stammen, das ich schon mal gelesen habe. Auch die Dreiecksbeziehung ist einfach ein Bestand in fast allen Jugendromanen und überhaupt nicht überraschend.
 
Leider fand ich auch, dass es in diesem Buch an Gefühlen gefehlt hat, vor allem, wie ich schon sagte, in der Liebesgeschichte zwischen Robin und Emilian, einem guten und klugen Mädchen und einem kaltblütigen Massenmörder. Mir war bei beiden schleierhaft, wann sie sich ineinander verliebt haben sollen, vor allem wann das bei Robin geschehen sein sollte, weil sie immer so überlegt gehandelt hat und dem jungen Taurer gegenüber zu Recht skeptisch aufgetreten ist. Wann kam also der Moment in dem sie auf einmal entdeckt hat, dass er ihre große Liebe ist?
 
Ich fand auch die Welt, die die Autorin erschaffen hat etwas oberflächlich. So fand ich die Idee zwar sehr interessant, dass es zwei Stämme gibt, die weiße und schwarze Magie praktizieren und die dass die einen von den anderen unterdrückt werden (wobei das auch kein neuer Gedanke ist). Auch die Idee mit dem Wald hat mich auf jeden Fall schon am Anfang neugierig gemacht, aber ich fand leider, dass die Autorin sich zu stark auf diese Welt konzentriert hat und uns nichts von den Menschen erzählt hat, die außerhalb vom Wald leben. Denn die gibt es und sie scheinen nichts über die Taurer oder die Leonen zu wissen, zumindest nicht die Wahrheit. Auch wurden in dem Buch die Sternenstämme erwähnt, die ich total interessant fand, aber auf sie wurde es kaum eingegangen. Dabei hätte ich doch so gerne mehr über sie erfahren.
 
Zu dem Schreibstil der Autorin kann ich sagen, dass er ganz angenehm und locker ist, aber manchmal wirkt er etwas abgehackt und vermittelt nicht die passenden Gefühle und Emotionen. Ich fand es schön, dass das Buch meistens aus Robins Sicht erzählt wurde, somit konnte ich mich besser in sie hineinversetzen (obwohl mir das meistens irgendwie aber dann doch nicht gelungen ist...). Was mich aber etwas gestört hat, war die Tatsache, dass manche Kapiteln aus anderen Sichten erzählt wurden, z.B. aus der Sicht von dem Anführer der Taurer oder sogar von seinem Diener... Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin das Wort nur Emilian und Robin überlassen hätte...
 
Es passiert selten, dass ich in Rezensionen ein Buch so stark kritisiere und so viele Schwächen aufzähle. Ich bin eher ein Mensch, der in allem das Gute und Schöne sucht, vor allem in Büchern. Aber hier fällt mir leider nichts Positives ein! So war für mich die ganze Wendung, die das Buch genommen hat, eig. vorhersehbar, zumindest habe ich mit all dem gerechnet. So habe ich richtig gelegen, als ans Licht kam, warum Robin Kräfte von den Taurern besitzt und wie sich danach die ganze Geschichte entwickelt. Das lag wohl einzig und allein daran, dass ich schon oft Bücher mit ganz ähnlichen Charakteren und fast identischen Geschichte gelesen habe.
 
Aber obwohl das Buch ziemlich klischeehaft und vorhersehbar ist, werde ich mir wahrscheinlich im September, wenn der zweite Band erscheint, die Fortsetzung holen, weil der erste Teil einen Cliffhanger hat. Außerdem bin ich gespannt, ob die Autorin uns mehr über die Welt außerhalb vom Wald erzählt und vor allem über die interessanten Sternenstämme.
 
Zitat:
"Du weißt, was ich jetzt machen muss, oder?"
Die Distanz zwischen uns ist viel zu gering. Ich kann seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren. Dennoch bleibe ich mit gestrafften Schultern stehen. Keine Schwäche zeigen.
"Mich töten", entgegne ich schlicht und schaue ihm dabei direkt in die Augen. Grün. Ein tiefes Grün. Gnadenlos.
"Ja. Und zwar ohne mit der Wimper zu zucken."
 
Cover:
Das Cover sieht meiner Meinung nach sehr mystisch aus. Zu sehen ist die Protagonistin Robin mit ihren dunkel-blonden Haaren und einer Kleidung, die etwas wildes und tierisches an sich hat. So sieht sie wie eine mutige Amazone aus. Umgeben ist sie von einem lichtdurfluteten grünen Wald, der am Rand ins Schwarze geht und etwas düster aussieht.
 Ich finde, dass das Cover auf jeden Fall gelungen ist.
 
Fazit:
Das Buch ist ein schöner Auftakt einer neuen Fantasy - Reihe, leider fand ich den ersten Band etwas zu vorhersehbar und zu klischeehaft. Auch die 0815-Charaktere konnten mich nicht wirklich überzeugen. Die Idee hinter der Geschichte klingt zwar interessant, wurde aber leider nicht ausreichend umgesetzt, es fehlt definitiv an vielen Informationen, sodass der Leser sich die Welt, in der die Protagonistin lebt, nicht optimal vorstellen kann.
Das Buch hat mir aber trotzdem viel Lesevergnügen bereitet und das obwohl es so viele Schwächen aufweist. Ich kann es auch allen Fantasy - Fans empfehlen, aber es ist wirklich an sich nichts neues oder spektakuläres, denn die Geschichte sowie die Charaktere gibt es in anderen Romanen auch zu Genüge. Es ist also kein Buch, das man unbedingt lesen muss, aber wenn man schon mal damit anfängt, dann macht es auch Spaß.
Ich vergebe heute also nur 3 von 5 Sternen an den Auftakt dieser neuen Fantasy - Reihe. 
 
 
 
Über die Autorin:
 
Julie Heiland hat Journalistik studiert. Parallel dazu hat sie eine Schauspiel- und Rhetorikausbildung absolviert und schon in einigen Fernsehfilmen mitgespielt. Julie Heiland, 1991 geboren, ist ein Multitalent. Ihre große Leidenschaft ist das Schreiben und hier ist sie ganz nah an ihren Leserinnen. Nach „Bannwald“ ist „Blutwald“ ihr zweiter Roman.
 

1 Kommentar:

  1. Hallo Ilona,
    hatte genau die gleichen Kritikpunkte :)
    Bin aber trotzdem genau wie du gespannt darauf noch mehr über diese Welt zu erfahren.
    Lg
    Tanja

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